Wie die Pfadi neue Spender gewinnt Mit dem nützlichsten Mailing der Welt
In der Pfadi gibt es fürs Leben viel zu lernen. Um die Ausbildung der zahlreichen ehrenamtlichen Leiterinnen und Leiter zu finanzieren, ist die Pfadi auf Spenden angewiesen. Dazu verschickte sie ein Multifunktionsmailing und überraschte damit über eine Million Deutschschweizer Haushalte.
Die Pfadi ist die grösste Jugendbewegung der Welt – und auch der Schweiz. Die 47 000 Mitglieder (Stand August 2018) sind in 22 kantonalen Verbänden mit rund 550 lokalen Abteilungen und Gruppen organisiert. Die vielen ehrenamtlichen Leiterinnen und Leiter tragen massgeblich zum Erfolg der Pfadibewegung bei. Sie sind es, welche die Kinder und Jugendlichen in Kleingruppen betreuen, die Lager und Aktivitäten organisieren. Um ihnen eine solide Ausbildung zu ermöglichen, ist die Pfadi auf Spenden angewiesen. Und damit sich die Bewegung stetig weiterentwickeln kann, gilt es auch laufend neue Mitglieder zu begeistern.
Eine Massnahme für verschiedene Zielgruppen
Die Pfadi möchte also sowohl neue Spender gewinnen als auch die bestehenden reaktivieren. Können zudem neue Mitglieder zum Mitmachen animiert werden, ist dies weit mehr als ein positiver Nebeneffekt. Die passende Massnahme? Ein kreatives Mailing. Die Agentur Spinas Civil Voices, spezialisiert auf Kampagnen und Fundraising für NGOs und Hilfswerke, entwickelt bereits seit vielen Jahren das Konzept fürs Pfadi-Fundraising. Aus dem kreativen Brainstorming schaffen es meist zwei Entwürfe ins Finale. Das heisst, sie werden ausgearbeitet und mit einer Auflage von je 100 000 Stück getestet.
Im Frühling 2018 ging das Multifunktionstool-Mailing als Sieger hervor. Auf spielerische Art und Weise zeigt es, dass für Pfadfinder ein Stück Zeitung weit mehr als Lesestoff ist. Sie können eine ganze Menge damit anstellen: Ein Feuer machen, Schuhe trocknen, einen Sonnenhut basteln und noch vieles mehr. Ziel des Mailings war es, für den Betrachter ein Erlebnis zu schaffen und Erinnerungen zu wecken. Mitte April wurde das kreative Mailing auf Zeitungspapier an eine Million Haushalte in der Deutschschweiz übers West- und Ostmittelland gestreut verschickt.
Und wer bekommt Post?
Die Vergangenheit zeigte: Unadressierte Streuversände sind für die Pfadi ein gutes Instrument, um Neuspender zu gewinnen. Denn damit können sowohl ehemalige Pfadfinder, als auch Sympathisanten aus der Bevölkerung am besten erreicht und oftmals als Neuspender gewonnen werden, erklärt Tullio Tomasini, Senior Berater bei Spinas Civil Voices. «Die Pfadi geniesst eine grosse Bekanntheit – und Sympathien bei einem breiten Publikum. Durch das grosse öffentliche Interesse ist der Streuverlust verhältnismässig gering.» Und entsprechend zufrieden ist Tomasini mit dem Erfolg des Mailings: «Die Rückmeldungen waren sehr positiv». Das Mailing rufe Erinnerungen an die Abenteuer wach, die man als Kind draussen mit Freunden erlebte. Zudem werde der Pragmatismus und Einfallsreichtum der Pfadis mit dieser Idee gut transportiert. Und wie steht es um die Wirkung? «Die Wirkung übertraf unsere Erwartungen. Wir freuen uns, wenn schöne und kreative Ideen auch zu herausragenden Resultaten führen», sagt Tullio Tomasini.