Erfolgsfaktoren Von den Besten lernen
Manche Unternehmen sind über Jahrzehnte Marktleader, andere nur über begrenzte Zeit, und ganz viele bleiben immer im Schatten der Konkurrenz. Da drängt sich die Frage auf: Was sind eigentlich dauerhafte Erfolgsfaktoren von Unternehmen? Mehrere Studien- und Buchautoren ergründen in ihren Publikationen, welche Erfolgsfaktoren Top-Unternehmen gemein haben. Prinzipien und Strategien, die sich vielleicht auch auf Ihr Unternehmen übertragen lassen – ganz gleich ob es lokal oder global ausgerichtet ist.
Prinzip 1: Bescheidene statt charismatische Manager
Persönliche Bescheidenheit kombiniert mit starkem Willen und hoher professioneller Durchsetzungskraft – diese Eigenschaften hatten alle CEO der vom Managementexperten und Buchautoren Jim Collins untersuchten Topunternehmen gemein. In fünfjähriger Arbeit hatte er zusammen mit seinem Forschungsteam diejenigen Erfolgsfaktoren identifiziert, die den Aufstieg eines Unternehmens zum Spitzenunternehmen antreiben. Die Manager setzten sich konsequent für das Unternehmenswohl ein, ohne das eigene Ego ins Zentrum zu stellen. Sie wollten in erster Linie ein Unternehmen schaffen, das sie überlebt. Visionären Unternehmen ist zudem gemein, dass sie ihren Führungsnachwuchs im eigenen Haus aufbauen. Auf diese Weise stellen sie sicher, dass die Identität des Unternehmens nicht verloren geht.
Prinzip 2: Die richtigen Mitarbeiter
Mitarbeiter erfolgreicher Unternehmen teilen die Werte des Unternehmens, identifizieren sich mit dessen Philosophie und setzen sich begeistert und motiviert für die Ziele ein. Dies gelingt, wenn das Unternehmen ihren Mitarbeitern weitgehende Handlungsfreiräume gewährt und ihre Leistung wertschätzt. Visionäre Unternehmen fordern viel von ihren Mitarbeitern ohne sie auf Samt und Seide zu betten. Sie müssen sich der Verantwortung stellen und sich an die Unternehmensprinzipien und Geschäftsziele halten. Wer mitzieht, wird sich automatisch wohl fühlen. Erfolgreiche Führungspersonen sind Coachs, die ihre Mitarbeiter dazu befähigen, operative Entscheide selbst zu treffen und die Voraussetzungen dafür schaffen. Sie haben sowohl den Blick fürs Detail als auch für das grosse Ganze.
Prinzip 3: Hohe Ziele stecken, daran glauben und Risiken in Kauf nehmen
Visionäre Unternehmen fassen riskante oder kühne Ziele ins Auge und sehen diese als Herausforderung, an der sie wachsen können. Sie machen keine halben Sachen, sondern verfolgen ihre Ziele mit vollem Einsatz, statt sich in oft unproduktiven Diversifikationen zu verzetteln. Sie verfügen weder über Harmoniesucht noch über eine Konsenskultur, denn wenn diskutiert wird, bis alle zufrieden sind, kommt oft ein fauler Kompromiss heraus. Jemand muss den Hut aufhaben und entscheiden.
Prinzip 4: Stärken kennen und Leidenschaft entwickeln
Erfolgreiche Unternehmen wissen, worin sie gut sind und bauen die Kompetenzen entsprechen aus. Sie konzentrieren sich konsequent auf diejenigen Geschäftsbereiche, für die sich das Management und die Mitarbeiter begeistern können. Denn sie wissen: Es braucht Leidenschaft, um Höchstleistung zu erbringen.
Prinzip 5: Kreative Unternehmenskultur
Topunternehmen tüfteln ständig herum, experimentieren, verbessern, behalten aber nur das, was funktioniert. Sie ergreifen auch kurzfristige Chancen und probieren, ob sich daraus etwas machen lässt. Scheitern ist dabei nichts Negatives, sondern ein fester Bestandteil des kreativen Prozesses. Wichtig ist, dass die gesamte Organisation den kreativen Denkprozess unterstützt, was ein tiefes Verständnis dessen erfordert. Dies bedingt Mitarbeiter, die kreative Eigenschaften wie Risikobereitschaft, Entscheidungsfreude, Entdecker- und Pioniergeist mitbringen.
Prinzip 6: Lage realistisch einschätzen
Der Realität ins Auge zu blicken bedeutet, die eigene Lage schonungslos und realistisch einzuschätzen. Wichtig ist dabei laut Jim Collins der unerschütterliche Glaube daran, dass ein durchschlagender Unternehmenserfolg im Bereich des Möglichen liegt.
Prinzip 7: Zeitnah reagieren bei klarer Philosophie
Visionäre Unternehmen entwickeln sich weiter, wie es das verändernde Umfeld erfordert. Sie passen Kultur, Strategie, operative Führung, Produktlinien, Ziele und auch Vergütungssysteme der neuen Situation an. Und sie überdenken ständig Altbewährtes und hinterfragen gewohnte Strukturen. Niemals aber ändern sie ihre Unternehmensphilosophie. Neue Technologien nutzen sie als Beschleunigungsfaktor des Aufstiegs und nicht als Auslöser.
Prinzip 8: Kundenorientiert denken und handeln
Kundenorientierung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Sie bedeutet nicht nur, Kundenwünsche zu befriedigen, sondern zu ergründen, was Kunden wichtig ist, welche Kaufmotive sie haben. Dazu gehört auch, ihre Bedürfnisse vorauszuahnen, um zukunftsfähige Produkte und Angebote entwickeln zu können. Und es bedeutet, Prozesse im Unternehmen so zu gestalten, dass Kundenanliegen in Echtzeit und kompetent bearbeitet werden. Vor, während und auch nach dem Kauf. Dies gelingt nur mit begeisterten Mitarbeitern, die den Kunden kompromisslos ins Zentrum stellen. Dies wiederum setzt voraus, dass ihr Umfeld stimmt, sie sich wertgeschätzt fühlen und wissen, welchen Beitrag sie leisten können, um die Unternehmensziele zu erreichen.
Prinzip 9: Stachel der Unzufriedenheit
Selbstzufriedenheit ist für visionäre Unternehmen ein Fremdwort, sie sonnen sich nie im eigenen Erfolg, sondern versuchen unermüdlich, noch besser zu werden und sich weiterzuentwickeln. Sie sind selbstkritisch und davon überzeugt, dass sie immer noch ein Stück besser werden können. Und sie haben die Fähigkeit, dieses Wollen in konkretes Handeln umzusetzen.
Prinzip 10: Langer Zeithorizont
Erfolg ist oft die Folge eines kontinuierlichen Veränderungsprozesses, der bei einem Unternehmen zwei, bei einem anderen zehn Jahre dauert. Dies zeigt, dass es wichtig ist, der Organisation die notwendige Zeit einzuräumen, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
- Buch «Der Weg zu den Besten» von Jim Collins
- Buch «Immer erfolgreich» von Jim Collins und Jerry Porras
- Buch «Jetzt» von Simone und Jochen Stargardt
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